Zur Leipziger Jubilatemesse 1825 trat der »Börsenverein der deutschen Buchhändler« ins Leben, wurde Realität, was der Leipziger Buchhändler Philipp Erasmus Reich schon 1765 angestrebt und der zunächst auch Leipziger, später Grimmaer Drucker und Klassikerverleger Georg Joachim Göschen 1802 in die Worte gefasst hatte: »Man verschaffe der Börse Fond, Würde und Dauer.« Wie hier am Messeplatz Leipzig des späten 18. und frühen 19. Jahrhunderts alle Bestrebungen einer deutschen »Gelehrten-Republik« zusammenliefen und der langerstrebte »Börsenverein« wiederum Leipzigs Stellung als Hauptumschlagplatz des deutschen Buchhandels festigte, davon berichtet die quellenreiche Arbeit. Ausführlich verfolgt der Autor die Entwicklung der Mitgliederzahlen und Mitgliederstruktur des Börsenvereins in den Jahren bis 1852, geht auf dessen regionale Zusammensetzung, auf die Rolle Leipzigs sowie auf den Anteil von »Minderheiten« wie Adel, Akademiker und Frauen ein. Abschließend erfährt die Errichtung der ersten deutschen Buchhändlerbörse in der Ritterstraße mit allen Problemen im Vorfeld, dem Beschluss, der Entwicklung des Bauplanes, der feierlichen Grundsteinlegung samt Festzug, der Finanzierung und der zweckentsprechenden Architektur des Ganzen durch Leipzigs Baudirektor Albert Geutebrück in den Jahren 1832-34 gebührende Würdigung. Im Protokoll der Jubilatemesse von 1832 hieß es zum Bau: »nicht mit Prunk, aber in einfacher Würde, begründet auf Notwendigkeit und Nutzbarkeit«.