Birk Engmann
Bauen für die Ewigkeit
Monumentalarchitektur des zwanzigsten Jahrhunderts
Bestell-Nr 44-81
ISBN 978-3-934544-81-9
erschienen 01.01.2006
Auflage 1. Auflage 2006
Einbandart Gebundene Ausgabe
Maße 23 x 16.5 x 1.2 cm
Umfang 192 Seiten
Abbildungen 200 Abbildungen
Gewicht 630 g
Preis 16,50
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Was hat die Moskauer Lomonossow-Universität mit dem Sowjetischen Pavillon auf der Alten Messe in Leipzig zu tun? Wem sind nicht schon einmal beim Spaziergang durch Leipzig diese gewaltigen Baublöcke mit ihren verschnörkelten Fassaden am Ring und in der Windmühlenstraße aufgefallen? Säulen, Giebel, Fenstereinrahmungen, die uns altehrwürdige Bürgerhäuser in der Altstadt erinnern. Und doch sind jene Baukörper am Rande des Zentrums gerade mal 50 Jahre alt. Was bewog die Architekten damals, so historisierend zu bauen? Warum entstanden zur gleichen Zeit im Westen Deutschlands Häuser mit nüchternen Glasfassaden? Was im Volksmund  gewitzt »Zuckerbäckerbaustil« genannt wird, hat Ursprünge, die bereits Ende des 19. Jahrhunderts weltweit zu finden sind. Das Wiederaufleben klassischer Bauprinzipien führte zu der Bezeichnung Neoklassizismus. Und für dessen monumentale Übersteigerung wird auch das Synonym Monumentalarchitektur gebraucht. Doch nicht nur die Lomonossow-Universität von Moskau oder die »Stalinallee« in Berlin sind Zeugen dieser Bauepoche. Gerade Leipzig bietet einen Architekturschatz, der sich hinter den »Großen« nicht verstecken muss. Im ersten Teil des Buches »Bauen für die Ewigkeit« wird die weltweite Entwicklung dieser Architektur dargestellt. Schwerpunkt sind Deutschland und die Sowjetunion, aber auch die Architekturentwicklung Polens und Litauens jener Zeit ist ausführlich beschrieben.

Mit diesem Überblick als Rüstzeug lässt sich nun das Bauen der 1950er Jahre in Leipzig besser verstehen und einordnen. In diesem zweiten Teil des Buches ist die Architekturentwicklung unserer Stadt in den 50er Jahren anhand der prägnantesten Bauwerke jener Tage ausführlich beschrieben. Doch nicht nur alte Bekannte, wie Ringbebauung, Windmühlenstraße und Oper begegnen uns wieder, auch damalige Pläne für den Leuschnerplatz, Johannisplatz, Marktplatz ... werden durch viele Bilder und Architekturzeichnungen veranschaulicht, so dass die Darstellung lebendig bleibt.

Dieses Buch – ein beeindruckendes Panorama, das zeitliche, geografische und politische Grenzen überschreitet und die ausgetretenen Pfade der Kunstgeschichte immer wieder verlässt – legt dar, wie eine international populäre Architekturrichtung von unterschiedlichen politischen Systemen aufgegriffen, an die jeweiligen ideologischen Verhältnisse angepasst und damit überformt wurde. Nach einer Übersicht der verschiedenen Spielarten der neoklassizistischen Architektur in einzelnen Ländern und Gesellschaftssystemen – mit besonderem Schwerpunkt auf dem bislang wenig bearbeiteten Osteuropa – steht die städtebauliche Entwicklung der Stadt Leipzig in den fünfziger Jahren im Vordergrund. Hier sollen die Charakteristika der Architektur jener Jahre noch einmal plastisch und lebendig vor Augen geführt werden.


Historikerpreis in Krostitz verliehen
»Krostitz. Mit einer Studie über den Städtebau in Leipzig in den 50er Jahren hat Birk Engmann aus Leipzig den zweiten Platz bei dem von der Brauerei Krostitz ausgelobten Historikerpreis belegt. ... Insgesamt hatten sich 220 Geschichtsinteressierte aus mehreren Bundesländern an der dritten Auflage des Wettbewerbes beteiligt. ...«
aus: Leipziger Volkszeitung vom 2.11.2006