Dr. Kurt Schumann war ein bedeutender Dresdner und später Zschopauer Schulreformpädagoge. Sein konsequenter Weg zur Humanität, Demokratie und sozialen Verantwortung ließ ihn zum Mitbegründer der sächsischen Volkshochschulbewegung werden. Als Reformpädagoge gehörte er zu den Wegbereitern des internationalen Klassenaustausches, aber auch zu den Verfechtern für Chancengleichheit im Bildungssystem. Als religiöser Sozialist warb er weltweit für pazifistische Visionen zur Völkerverständigung. Hemmungslos ehrlich setzte er sich stets für fachliche und pädagogische Kompetenz ein. Mit seiner Abneigung gegenüber Beamtenborniertheit, fachlicher Inkompetenz und Machtarroganz zog er nicht selten den Zorn von Funktionären auf sich. Seine Schüler(innen) liebten seine Geradlinigkeit und verziehen ihm bisweilen seine ungewöhnlichen Erziehungsmethoden, die nicht selten in Strafarbeiten in seinem Garten mündeten. Ruhe und Entspannung fand er vor allem beim Wandern im In- und Ausland. Die doppelte Relegierung und Ausgrenzung durch zwei Diktaturen macht die Biografie Kurt Schumanns, der sich für Humanität und Freiheit eingesetzt hat, zu einem eindrucksvollen Beispiel für ein Leben im Widerstand gegen Ideologie und Unrecht.