Weil sich nur wenige schriftliche oder bauliche Zeugnisse erhalten haben, sind unsere Kenntnisse über die mittelalterliche Stadt, trotz des rasanten Fortschritts von Wissenschaft und Technik in den letzten Jahrzehnten auch heute noch eher gering. Der Mittelalterarchäologie kommt daher in den historischen Altstädten eine ganz besondere Bedeutung zu. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Kunsthistoriker und Archäologe Herbert Küas zum Begründer der modernen Stadtkernarchäologie in Leipzig. Dank der umfangreichen Bautätigkeit nach der deutschen Wiedervereinigung konnten Archäologen, Denkmalpfleger und Historiker wesentliche neue Erkenntnisse über das mittelalterliche Leipzig hinzugewinnen. Die Publikation stellt diese in anschaulicher Form erstmals einem breiteren Publikum vor. Behandelt werden u.a. die frühen Burgen Leipzigs, die Stadtentwicklung vor 1500 und die ältesten Kirchen der Handelsstadt. Dem Wirken von Herbert Küas wird ein eigener Beitrag gewidmet, denn an sein Lebenswerk schließen sich die neueren Forschungen nahtlos an.