Fritz Müller war der entschiedenste Sozial- und Reformpädagoge der Chemnitzer Schulreformbewegung in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts und ist dennoch der Lehrerschaft seit mehr als fünf Dekaden weitgehend aus dem Gedächtnis entschwunden. Der zur sächsischen Reformpädagogik arbeitende Autor (Greifswald / Chemnitz) bringt nach intensiven Archivstudien (u.a. Fritz-Müller-Nachlass) mit dem liebevoll edierten Band Fritz Müllers bewegtes Leben und produktives Werk wieder ins öffentliche Bewusstsein. Müllers Einfühlsamkeit im menschlichen Umgang, die Kraft seines Denkens und die Vielfalt der Anregungen im pädagogischen Detail, die von ihm ausgingen, sichern ihm eine führende Rolle im Kreis jener, die für eine Verwirklichung demokratischer und humanistischer Momente der Reformpädagogik gelebt und im Zeiten diktatorischer Ausgrenzung gelitten haben.