Käthe Rülicke-Weiler
Heidrun Güttel (Hrsg.)
Bleib übrig, Zwilling
Zwei junge Frauen in Kriegs- und Nachkriegszeit 1943 bis 1948
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Bestell-Nr 29-588
ISBN 978-3-86729-588-8
erschienen 10.08.2024
Auflage 1. Auflage 2024
Maße 23 x 15 x 2.2 cm
Umfang 192 Seiten
Abbildungen 2 Abbildungen
Preis 16,99
Lieferstatus   Lieferbar
»Ratlosigkeit. Ich krame in der Schublade.
Der Briefwechsel mit meinem Zwilling, von uns ordentlichen Sekretärinnen meist säuberlich mit der Maschine geschrieben, liegt zusammengeschnürt, obenauf die Fotos aus Leipzig, Warschau, Amsterdam ... Nie habe ich mich von dem Packen Papier trennen können, ihn zu vernichten hätte bedeutet, das Stück Leben zu vernichten, das mich am meisten geprägt hat – nein, nicht das Leben, sondern seine Zeugnisse. Noch immer könnte ich Sätze daraus aus dem Gedächtnis zitieren. 1943 aus einem Frontbetrieb in Warschau geschrieben: ›Man muss sich hier schämen, dass man Deutsche ist‹. Auch mein Erschrecken über diesen Satz habe ich nie vergessen.

Wieder einmal holt mich die Vergangenheit ein. Die Ver­gangenheit? Das alles lebt doch noch irgendwo: Intoleranz, Grausamkeit, Gleichgültigkeit, Angst. Und Hoffnung. Immer noch: Hoffnung.«
(Auszug aus dem Prolog)

Wie kann man durch nationalsozialistische Propaganda verführt werden? Wie kann man aus Erfahrenem lernen? In dem Buch von Käthe
Rülicke-Weiler liefern zwei junge Frauen aus Leipzig in ihren Briefen (ergänzt durch Tagebuchnotizen und historische Dokumente) ein
lebendiges Bild der Vergangenheit von 1943 bis 1948 und sie zeigen, was es heißt, in dieser Zeit gelebt zu haben. Kein Geringerer als Bertolt Brecht ermunterte seine Mitarbeiterin Käthe Rülicke, dieses »Briefebuch« zu realisieren.

Das Buch wurde von Heidrun Güttel herausgegeben und um ein Nachwort von Dr. Ute Pott, der Leiterin des Gleimhauses in Halberstadt, bereichert.

Aus dem Inhalt

Vorbemerkung
Prolog

I Krieg 1943–1945
Glaube und Zweifel

II Abrechnung 1945–1946
Nie wieder Glauben – nie wieder Politik

III 1946–1948
Entscheidung: Aufbau

Dokumente
Nachwort