In diesem Jahrbuch werden erstmals die von Irina Hundt transkribierten und edierten Tagebücher von Louise Otto-Peters aus den Jahren 1849 bis 1857 veröffentlicht, die ein fesselndes Bild der bedeutendsten deutschen Frauenrechtlerin des 19. Jahrhunderts vermitteln. Sie lassen die unvergleichliche Authentizität ihres inneren Lebens hervortreten, die Spannung zwischen diesem Inneren und den Ansprüchen, die das praktische Leben an sie stellte: an die Schriftstellerin im Streben nach Vollkommenheit und Anerkennung, an die Redakteurin der »Frauen-Zeitung« beim Ringen um die Existenz des ständig gefährdeten Blattes, an die unerschrockene, streitbare Politikerin in der täglichen Bewährung, an die Ernährerin ihrer selbst – nicht zuletzt an die Frau, deren späterer Mann August Peters bis 1856 sieben Jahre im Zuchthaus zubringen musste. Es beeindruckt, wie eminent wichtig für sie Freundschaften, Bekanntschaften und kollegiale Beziehungen waren.
Die Tagebücher lüften vieles vom Geheimnis eines ungewöhnlich langen und in seiner Intensität einmaligen Wirkens. Man kann sich vorstellen, wie aus einer verträumten romantisierenden Dichterin eine erfolgreiche Realpolitikerin wurde.
Rezensionen
Marion Freund im »Internationalen Jahrbuch der Bettina-von-Arnim-Gesellschaft«, Band 22/23 – 2010/2011, S. 297 ff.
» Mit der Edition der Tagebücher von Louise Otto gewinnt die Forschung zweifelsohne eine wichtige Publikation [...] Und dass ist wesentlich der profunden Arbeit der Herausgeberin zu verdanken, die sich mit dieser Veröffentlichung als eine der besten Kennerinnen auf dem Gebiet der Louise-Otto-Peters-Forschung auszeichnet.«