Mit brennender Aufmerksamkeit erwarteten Gewaltbetroffene in der DDR nach 1989 die gesellschaftliche Aufklärung von Kindesfortnahme, Heimerziehung und Zwangsadoption, trafen jedoch weiterhin auf angespanntes Schweigen. Auch westdeutsche Opfer erlebten erst um 2010 den Beginn differenzierter öffentlicher Thematisierung, Jahrzehnte nach ersten Initiativen gegen autoritären Umgang und Gewalt in der Jugendfürsorge. Personalkontinuitäten im Osten und die staatliche Verhinderung von Akteneinsicht hier wie da führen zu beklemmender Blockierung. Die Mitte des Leids bleibt gemieden.
Ein toter Punkt ist zu überwinden. Dieses Buch verbindet persönlich berichtetes Schicksal, archivalische Quellenforschung und erzählte Lebensräume. Als ein Novum beschreibt es die Chronologie konfliktreicher Begegnungen mit amtlich Verantwortlichen von einst und jetzt sowie die Abwehr anstehender Aufarbeitung.
Inhaltsverzeichnis Als PDF herunterladenVorbemerkungder Autorin Sylvia Kabus
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Ralf Julke in der »Leipziger Internet Zeitung« vom 18.06.2019
»[...] Aus Sylvia Kabus’ Versuch, das Ausmaß der Zwangsadoptionen wenigstens im Leipziger Umfeld zu rekonstruieren, wird sehr schnell ein Essay. Man könnte es auch ein Psychogramm nennen – und zwar nicht nur das der DDR und der in die Zwangsadoptionen Verstrickten, sondern auch eins der gesamten heutigen Republik, die sich schwertut, die Gewalt an Kindern überhaupt einzugestehen oder gar aufzuarbeiten [...]«