»Aus dem Wieratal ins Reich!«1927 kamen Siegfried Leffler und Julius Leutheuser – zwei junge Pfarrer aus Bayern – nach Thüringen in die Kirchgemeinden Niederwiera und Flemmingen. Es gelang ihnen in wenigen Jahren, die Lehrer, die Jugend und die Bauern in ihren Dörfern für den Nationalsozialismus und für die von ihnen ins Leben gerufene Bewegung der »Deutschen Christen« zu begeistern. In den Kirchgemeinden ersetzte eine neue »zeitgemäße deutsche Gottesfeier« den herkömmlichen Gottesdienst. Pfarrer Leffler wurde 1939 zum Leiter des sogenannten »Entjudungsinstituts« in der Lutherstadt Eisenach ernannt, das die Aufgabe hatte, alles Jüdische aus Theologie, Kirchenmusik und Gemeindeleben auszutilgen. Nach dem Kriegsende gelang es nur bruchstückhaft, sich mit der eigenen – persönlichen wie kirchlichen – Verstrickung und Schuld in der Zeit des Nationalsozialismus auseinanderzusetzen.
Zum Autor:Joachim Krause wurde 1946 in Ehrenhain in Thüringen geboren, ist in Schönberg bei Meerane (Westsachsen) aufgewachsen, hat das Abitur in Meerane, danach das Chemie-Studium an der TU Dresden absolviert, war anschließend wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Zentralstelle für Korrosionsschutz in Dresden und nebenbei Textdichter für die DDR-Rockmusik-Gruppen Lift, Panta Rhei, Klaus Lenz, Puhdys u.a.
Seit 1978 betätigte er sich aktiv in der kirchlichen Umweltbewegung der DDR und nahm von 1979 bis 1982 ein Fernstudium der Theologie auf. Seit 1982 wohnt er wieder in Schönberg. Von 1982 bis 2010 war er Beauftragter für Glaube, Naturwissenschaft und Umwelt in der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche in Sachsen.
Inhaltsverzeichnis Als PDF herunterladenLeseprobe Als PDF herunterladenVom Autor bereits im Sax-Verlag erschienen:Fremde Eltern