Bevor die Tagebaue des Leipzig-Bornaer Reviers die Braunkohle im industriellen Großbetrieb des vorigen Jahrhunderts zu fördern vermochten, waren es die Kleinvorkommen an der Mulde zwischen Colditz und Wurzen, die bis um 1900 an der Spitze der Kohleförderung in unserem Raum standen. In einem Dutzend voneinander getrennter Becken wurde das »braune Gold« im höchst aufwendigen Bergbau unzähliger Gruben gewonnen, die hier erstmals einen geschlossenen Überblick erfahren. Lage in den Ortsfluren, Betriebsdauer, Besitzverhältnisse, Fördermengen und Personal der einzelnen Gruben werden nach archivalischer Überlieferung ebenso erfasst wie Grubenunglücke und sonstige Betriebsereignisse. Alle ermittelbaren Namen wurden notiert, ob Grubeneigner, Steiger oder verunglückte Bergleute, da oft noch Nachfahren leben, die Interesse an der Familiengeschichte haben. Ebenso interessiert es Heimatfreunde wie Ortschronisten in vielen einst davon betroffenen Dörfern, deren geschichtliche Überlieferung hiermit bereichert wird. Vom ersten Nachweis geförderter Braunkohle in der Senke zu Commichau 1697 bis zur »Nothilfegrube« auf den Polenzer Dammwiesen nach dem Leipziger Katastrophenwinter 1946/47 reicht die Darstellung. Mit umfänglichen Literatur- / Quellennachweisen und Registern wird für die ehemaligen Kreise Grimma und Wurzen das Standardwerk zum Thema vorgelegt.
Über den Autor:Horst Galle, geboren 03.05.1937 in Grimma, besuchte 1943 bis 1951 die Grundschule Grimma, anschließend Berufsausbildung als Feinmechaniker mit Facharbeiterabschluss 1954, danach bis 1962 Abitur an der Arbeiter- und Bauernfakultät der Universität Leipzig. Studium der Geologie an der Martin-Luther-Universität Halle 1957 bis 1962 (Diplomprüfung). Im Dezember 1962 Beginn der Berufstätigkeit beim VEB Geophysik im Außendienst bei einem reflexionsseismischen Messtrupp auf Rügen. 1963 bis 1964 Tätigkeit auf dem damaligen Stützpunkt Bad Langensalza in Thüringen als Geologe. Anschließend bis Dezember 1967 verantwortlicher Geologe bei einem Tiefenseismik-Messtrupp im Nordteil der DDR. Danach Geologe für Komplexinterpretation. 1971 Promotion an der Universität Leipzig. 1970 bis 1990 Gebietsgeologe und Sachgebietsleiter im Stabsbereich Chefgeophysiker, später Chefgeologe, in den Erkundungsgebieten Präzechstein, dann Zechstein und zuletzt Braunkohle.
Danach bis März 1991 infolge Umstrukturierung Tätigkeit in der geologischen Modellierung nahseismischer Messungen. März 1991 bis Dezember 1992 Koordinator im Umweltprojekt des Christlichen Jugenddorfwerkes Deutschland, Jugenddorf Leipzig. Ab Januar 1992 Altersübergang und seit Juni 1997 Rentner.
Inhaltsverzeichnis Als PDF herunterladenLeseprobe Als PDF herunterladen