Als Gottfried Schellenberger auf dem Oberboden seiner verstorbenen Großmutter einen Karton mit ungefähr 250 Feldpostbriefen seines Onkels fand, erahnte er bereits die Faszination dieses historischen Schatzes. Schon beim Anlesen einiger Briefe wurde die Brisanz mancher Äußerung deutlich, aber auch die Verblendung eines indoktrinierten Wehrmachtssoldaten.
Was sich schließlich in der ganzen Lektüre offenbarte, war die lückenlose Schilderung der letzten beiden Lebensjahre des Seiffeners Gottfried Storch, der nur 19 Jahre alt werden sollte. Der Leser kann seinen Weg aus dem beschaulichen Erzgebirgsdorf Seiffen und dem behüteten Elternhaus hinaus verfolgen auf die Schlachtfelder des Zweiten Weltkrieges; die Entwicklung vom zurückhaltenden, gläubigen Sohn hin zum weltgewandten Landser, der sich der Naziideologie verschrieb.
Mit ihm, dessen früher Tod stets wie ein Schatten auf der Familie lag, setzt sich Gottfried Schellenberger auseinander. Er lernt viele Facetten des blutjungen Seiffeners kennen, reflektiert sein Verhalten und scheut sich nicht vor deutlichen Urteilen. So entsteht das lebendige Bild einer Zeit, die wie kaum eine andere die Menschen geprägt hat, die in ihr lebten.
Inhaltsverzeichnis Als PDF herunterladenLeseprobe Als PDF herunterladen Ralf Julke in der »Leipziger Internet Zeitung« vom 20. November 2016
»Man wird sehr nachdenklich, wenn man dieses Leben hier aufgeblättert sieht, immer wieder kritisch hinterfragt von Gottfried Schellenberger.«