Der Blick von der Brücke auf den Fluss, auf den Strom, ist mitreißend, ein Sehnsuchtsblick in die Ferne, dem Meer entgegen. Der Blick von der Brücke gegen die Strömung weckt Neugierde, die Frage nach dem Ursprung des ruhelosen Wassers. Der Blick auf die Brücke, auf den Weg, auf die Straße, ist eher alltäglich. Die Brücke verbindet die Ufer. Sind sie erreicht, wird – mit etwas Abstand – das Besondere der Brücke, jeder Brücke deutlich. Hier entstehen einzigartige Ansichten, Aussichten, Ausblicke, die mitunter aber auch als Einschnitte, Trennlinien, als Unterbrechung im Landschaftsbild wahrzunehmen sind. Zum Erlebnis wird unter der Brücke der Anblick des Brückentragwerkes. Form und Material der Brückenunterseite schaffen die Rahmen für landschaftliche oder architektonische Ansichten. Die dadurch entstehenden Motive sind streng geometrisch, spannungsgeladen werden sie durch das Rund von Bogenbrücken. Die Elbe queren, schon unweit ihrer Quelle im Riesengebirge beginnend, auf ihrem rund 1100 Kilometer langen Lauf mehrere hundert Brücken. Zunächst sind es kleine Stege, dann Straßen- und Eisenbahnbrücken und kurz vor der Mündung des Stromes ins Meer überspannen zwei Brückenbauwerke der Superlative das Wasser der Elbe. Jede Brücke hat ihre Geschichte, sie berichtet von technischen Meisterleistungen, vom Kampf gegen die Macht des Wassers, der Kraft der Strömung. Sie erzählt von Begegnungen, von Ankunft, vom Abschied, vom Handel, vom Krieg.
Die Fotografin Margitta Hamel zeigt mit ihrer Sicht auf die Auswahl von rund 140 Elbbrücken ab der Quelle des Flusses bis zur Mündung des Stromes in die Nordsee eine bezaubernde Welt aus Wasser, Ufern und faszinierenden Brückenbauwerken. Mit kurzen, informativen Texten begleitet der Historiker Hans-Joachim Kessler den Weg zu den Elbbrücken in Böhmen, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Brandenburg, Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein und Hamburg.
Vorwortder Fotografin Margitta Hamel
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