Hieß in der älteren Literatur Wittenberg die Mutter der Reformation und Torgau ihre Amme, so gilt die Stadt mit ihrem Schloss und der Residenz der ernestinischen Kurfürsten nach heutiger Erkenntnis als das politische Zentrum dieses letztlich weltweiten Auf- und Umbruchs. Es waren die hier residierenden ernestinischen Kurfürsten, deren schützende Hand über der entstehenden und sich ausbreitenden Bewegung lag. In seine große Untersuchung bezieht der Autor als profunder Kenner der Torgauer Geschichte erstmals die spätmittelalterliche Ausgangssituation der Stadt ein, die bislang noch unbearbeitet geblieben ist. Und er berücksichtigt die besondere stadtgeschichtliche Situation Torgaus als Ort landesherrschaftlicher Machtausübung und als prosperierende Bürgerstadt des ausgehenden Mittelalters und der frühen Neuzeit.
Durch die Wiedergabe vielfältiger originaler Quellen und deren detailreiche Erörterung werden tiefe Einblicke in die Alltagsgeschichte der Stadt geboten und bisherige Auffassungen der Torgauer reformationszeitlichen Stadtgeschichtsforschung korrigiert.
Dank der Mitwirkung des Wittenberger Wissenschaftlers Gottfried Naumann sind zahlreiche lateinische Texte erstmalig ins Deutsche übertragen und berücksichtigt worden. Die Darstellung der reformationsgeschichtlichen Ereignisse bestätigt sehr eindringlich den Anspruch der Stadt Torgau, neben Wittenberg die bedeutendste Reformationsstadt im Kurfürstentum Sachsen gewesen zu sein.
Laudatio auf den Autorvon Prof. Dr. Martina Schattkowsky, im Namen der Jury zur Verleihung des
Sächsischen Landespreises für Heimatforschung 2017
Als PDF herunterladenInhaltsverzeichnis Als PDF herunterladenVorbemerkungendes Autors Dr. Jürgen Herzog
Als PDF herunterladenLeseprobe Als PDF herunterladen Enno Bünz in »Neues Archiv für sächsische Geschichte« 88 (2017), S. 338 f.
»Der beste Kenner der Torgauer Stadtgeschichte legt hiermit eine quellenfundierte Darstellung Torgaus als Bürgerstadt und kurfürstliche Residenz [...] vor. [...] Das Buch ist [...] aus landesgeschichtlicher Perspektive eine Bereicherung.«
Ralf Julke in der »Leipziger Internet-Zeitung«, Januar 2017:
»Was Jürgen Herzog gelingt, ist tatsächlich das facettenreiche Bild einer durchaus selbstbewussten sächsischen Stadt zu zeichnen [...]«