Bachmann, Ralf
Sprachbilder und Sprechblasen
Heitere und ernste Überlegungen eines Sachsen zum Thema Muttersprache
Bestell-Nr 29-097
ISBN 978-3-86729-097-5
erschienen 01.01.2012
Auflage 1. Auflage 2012
Maße 21 x 14,8 x 1 cm
Umfang 152 Seiten
Gewicht 232 g
Preis 14,80
Lieferstatus   Lieferbar
Humorvoll über die Sprachschnitzer anderer zu meditieren, hat so mancher Autor versucht und damit, wie die Erfolge zeigen, eine Marktlücke getroffen. Das Buch »Sprachbilder und Sprechblasen« knüpft nicht einfach an solche Versuche an. Es stammt von einem aus der schreibenden Zunft, der in über 60 Berufsjahren nicht nur alle journalistischen Genres von Kurznachricht und Kommentar über Glosse und Reportage bis zum Essay, sondern auch alle dabei möglichen Fehler und Irrtümer selbst kennengelernt hat. Kritisiert er lächelnd Sprachunsitten, dann schwingt immer ein Hauch von Selbstkritik mit.

Die ehrliche, aber nicht blinde Liebe zur Muttersprache ist der rote Faden durch drei ganz unterschiedliche Teile des Buches. In den ersten fünf Kapiteln wird vorwiegend erzählt und mit vielen Exempeln aus dem täglichen Leben und Lesen reflektiert. Beispielsweise über die Geheimnisse der Stilebenen und die Gefahren beim Umgang mit ihnen, mit bildhaften Redewendungen und Fremdwörtern. Oder über die wundersamen Wechselbeziehungen zwischen der deutschen Sprache und Jiddisch, gegen die am Ende selbst der Antisemitismus nicht ankam. Aber auch über Geschichte im Spiegel von Liedtexten und über Sinn und Unsinn religiöser Phrasen in unserer Umgangssprache.

Der zweite Teil, das umfangreiche Kapitel sechs, ist leichtere Kost: eine Sammlung von 20 kurzen Sprachglossen zu Denglisch, Wortbombast, Schludrigkeit und weiteren Sündenfällen, denen man jeden Tag nicht zuletzt in den Medien, in der Politik und in der Werbung begegnet. Augenzwinkernd werden dabei Mode gewordene, oft fremdsprachige Begriffe und Bezeichnungen »erklärt«, die viele benutzen, ohne Herkunft und Bedeutung wirklich zu kennen.

Im dritten Teil ist das Vergnügliche mit tiefem Nachdenken verbunden. Da werden überwiegend witzige stilistische Leckerbissen von vier Schriftstellern vorgestellt, die der Autor besonders ins Herz geschlossen hat, weil er ihnen viel verdankt und weil sie in ihrem Werk der deutschen Sprache auch nach der Vertreibung aus der Heimat und im Exil treu geblieben sind.


Inhaltsverzeichnis
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Leseprobe
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Stimmen
zum Buch (u.a. von Wolfgang Thierse)
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Großes Interesse für Lesung mit Wolfgang Thierse

Zur Berliner Buchvorstellung mit Ralf Bachmann und Wolfgang Thierse am 23. April 2012 in der vorwärts:buchhandlung im Willy-Brandt-Haus:
»Bis auf den letzten Platz gefüllt war die Buchhandlung im Berliner Willy-Brandt-Haus, als Bundestagsvizepräsident Wolfgang Thierse am Montag das soeben im Sax-Verlag erschienene neue Buch von Ralf Bachmann ›Sprachbilder und Sprechblasen‹ vorstellte. Es wurde eine vergnügliche Lesestunde. Thierse bezeichnete das Buch als verdienstvoll, weil es in heiterer und doch nachdenklicher Form die Bedeutung der Sprachkultur für die Gesellschaft veranschauliche. Wörtlich sagte Thierse: ›In dem Band von Ralf Bachmann dreht sich alles launig und lehrreich um Sprache und Wörter. Er lässt uns an seinem umfangreichen Erfahrungsschatz, wie selbstverständlich auch aus seinen Zeiten als wichtiger DDR-Journalist, teilhaben. Man wird bestens unterhalten und erfährt auf amüsante Art sogar dann manch Neues, wenn man (wie ich) ein Leben lang selbst mit Sprache zu tun hatte.‹. Der Autor las dann, mehrmals von zustimmendem Lachen und Beifall unterbrochen, aus den Kapiteln über das Sächsische und über Glanz und Elend der Sprachbilder sowie aus der Lektion ›Vorwärts zur Ratatouille‹ im Kapitel ›German for Sie‹. Das anschließende zwanglose Gespräch drehte sich vor allem um den ›Migrationshintergrund‹ von vielen Wörtern, um die phrasenhafte Politikersprache und um die wechselseitige Beeinflussung von Jiddisch und Deutsch.«