Sie waren als Feste von Gewerbe und Industrie kulturelle Höhepunkte des 19. und frühen 20. Jahrhunderts. Gegenstand dieser Publikation ist die kulturelle Praxis des Ausstellens von innovativen handwerklichen und industriellen Produkten im Königreich Sachsen zwischen 1824 und 1914. In diesen knapp einhundert Jahren entwickelte sich aus ersten vereinzelt stattfindenden Expositionen eines der wichtigsten merkantilen Instrumente der modernen Konsumgesellschaft, das auch als Medium für politische und kulturelle Inhalte an Bedeutung gewann. Den frühen Ausstellungen in Dresden folgten bald Veranstaltungen in allen sächsischen Großstädten sowie in vielen Klein- und Mittelstädten. An ihrem Beispiel wird deutlich, wie sie sich alsbald zu Volksfesten und Publikumsmagneten entwickelten und dabei einen gewichtigen Beitrag zur Wirtschaftsförderung, Standortbildung und Formung des sächsischen Wirtschaftsraumes im 19. und frühen 20. Jahrhundert leisteten. Wie kaum ein anderes Medium führten sie Fortschritte aber auch Defizite vor Augen und ermöglichten dabei den Vergleich zwischen Unternehmen, Städten, Wirtschaftsregionen und Staaten.
Zum Autor:
Enrico Hochmuth
Jahrgang 1971, 1995–1999 Studium der Museologie an der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig, 1999–2001 Studium der Kunstgeschichte und Kulturwissenschaften an der Universität Leipzig, 2003-2006 Promotionsstudium »Transnationalisierung und Regionalisierung vom 18. Jahrhundert bis zur Gegenwart« am Zentrum für Höhere Studien der Universität Leipzig, 2007 Promotion zum Dr. phil. im Fach »Vergleichende Kultur- und Gesellschaftsgeschichte« an der Universität Leipzig, 2007-2011 als freiberuflicher Wissenschaftler und Publizist zahlreiche Lehraufträge und Veröffentlichungen sowie kuratorische Tätigkeit, seit 2011 Kurator im Schulze-Delitzsch-Haus - Deutsches Genossenschaftsmuseum Delitzsch.
Rezensionen
Christian Ruf, aus: »Dresdner Neueste Nachrichten«, 27. Mai 2013, S. 16
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