Reinhardt Eigenwill (Hrsg.)
Zäsuren sächsischer Geschichte
Bestell-Nr 29-059
ISBN 978-3-86729-059-3
erschienen 01.01.2010
Auflage 1. Auflage 2010
Einbandart Fadengeheftete Broschur
Maße 23 x 15 x 1.5 cm
Umfang 248 Seiten
Abbildungen 12 einfarbige Abbildungen
Gewicht 460 g
Preis 22,00
Lieferstatus   Lieferbar
Der Blick auf die deutsche Geschichte wird allzu sehr vom österreichisch-preußischen Dualismus bestimmt. Dabei war es noch bis weit in die zweite Hälfte des 17. Jahrhunderts nicht ausgemacht, welchen Weg der von den Habsburgern beherrschte Länderkomplex nehmen würde. Von einer preußischen Großmacht konnte man zu dieser Zeit nicht einmal etwas ahnen. Anderen deutschen Territorialstaaten standen noch alle Entwicklungsmöglichkeiten offen. Die sächsischen Fürstentümer gehörten schon zu Beginn der frühen Neuzeit zu den ökonomisch und kulturell führenden deutschen Ländern. Die Übertragung der Kurwürde von der ernestinischen auf die albertinische Linie des Hauses Wettin machte die Landesteilung von 1485 teilweise rückgängig. Außer dem habsburgischen Länderverband schien dem Kurstaat der Albertiner Mitte des 16. Jahrhunderts kein anderes Territorium innerhalb des Reiches ebenbürtig oder überlegen zu sein. Das Ursprungsland des Protestantismus nahm als Führungsmacht der evangelischen Reichsstände während der konfessionellen und politischen Auseinandersetzungen in der zweiten Hälfte des 16. und im 17. Jahrhundert eine Schlüsselstellung ein. Gegen Ende des 17. Jahrhunderts schickten sich die Albertiner an, im Reich und in Europa eine Großmachtrolle zu beanspruchen. Kurfürst Friedrich August I. erlangte 1697 die polnische Königskrone ...

Was hier im Vorwort die geschichtlichen Potenziale zweier Jahrhunderte anzureißen versucht, umspielen dann im Buch die Essays zu den großen Zäsuren von 1485, 1547 und 1697. Und das sind nur drei von insgesamt zwölf Essays, in denen elf Autoren die wichtigsten Einschnitte in der Geschichte Sachsens über ein Jahrtausend hin thematisieren – von 1089 an, das erst im Umfeld der Wettinfeiern 1889 als Epochenjahr entdeckt (oder glücklich erfunden?) worden ist, bis zum Jahr der friedlichen Revolution, die von Sachsen aus das Tor zur Einheit Deutschlands und für Europa weit aufgestoßen hat.

Rezensionen

Chrstian Ruf, aus: »Dresdner Neueste Nachrichten« vom 18.10.2010, S. 16
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Aus dem Inhalt

Peter Wiegand
1089 – Heinrich I. von Eilenburg erwirbt die Markgrafschaft Meißen

Reinhardt Butz
1247 – Der Anfall der Landgrafschaft Thüringen und der Pfalzgrafschaft Sachsen an den wettinischen Markgrafen von Meißen und der Ostmark

André Thieme
1423 – Die Übertragung der sächsischen Kurwürde an die Wettiner

André Thieme
1485 – Die Leipziger Teilung der wettinischen Lande

Heiko Jadatz
1547 – Der Schmalkaldische Krieg und die Wittenberger Kapitulation

Ulrich Rosseaux
1697 – Politik und Konfession. Die Wahl Augusts des Starken zum polnischen König

Winfried Müller
1815 – Teilung statt Annexion. Von der napoleonischen Ära zum Wiener Kongress

Josef Matzerath
1831 – Die konstitutionelle Monarchie als Beginn der Moderne

Reinhardt Eigenwill
1866 – Der Deutsche Krieg und Europas Mitte

Mike Schmeitzner
1918 – Revolution und Freistaat. Sachsens Weg in die Republik

Konstantin Hermann
1933 – Die äMachtergreifung“. Sachsens Weg vom Freistaat zum Verwaltungsbezirk

Nicole Völtz
1989/90 – Friedliche Revolution und Wiederherstellung des Freistaates Sachsen