Das Buch stellt gewissermaßen die Fortsetzung der Publikation über die Siedlungs- und Sozialgeschichte der durch den Kohlebergbau vernichteten Dörfer im Raum Leipzig–Delitzsch dar. Erneut stehen die Haus- und Hofbesitzerfolgen im Mittelpunkt der sehr ausführlichen und akribisch recherchierten Darstellung.
Der Autor geht von der Prämisse aus, dass in wenigen Jahren oder Jahrzehnten aufgrund der prosperierenden Entwicklung des mitteldeutschen Wirtschaftsraumes und der daraus folgenden strukturellen Veränderungen ein zunehmender Rückgang der ländlichen Bevölkerung zu verzeichnen sein wird, verbunden auch mit der Aufgabe der traditionellen Bauernhöfe.
So ist es das Verdienst des Autors, nach einführenden Bemerkungen zur Siedlungs-, Verfassungs- und Sozialgeschichte der betreffenden Dörfer für jedes von ihnen einen kurzen historischen Überblick, auch im Kontext der politischen Gegebenheiten, zusammengestellt zu haben, um anschließend die zum Teil bis ins 15. Jahrhundert zurückliegenden Besitzverhältnisse der Gehöfte und Güter aufzulisten.
Damit wird ein interessanter und eindrucksvoller siedlungsgeschichtlicher Bogen bis in die Gegenwart geschlagen, der nicht auf Überregionalität beruht, sondern sich auf die kleinsten Zellen gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Betätigung bezieht – die Familie, den Bauernhof, die ländliche Gemeinde.