DAVID SCHATZ ist schon länger kein Unbekannter mehr unter den sächsischen Baumeistern der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Cornelius Gurlitt hatte ihn im Rahmen der sächsischen Denkmälerinventarisation wiederentdeckt (Ende 19. Jhd.). Die Veröffentlichungen Nikolaus Pevsners (1928) und des Instituts für Denkmalpflege Halle/Saale (1975) legten erste wissenschaftliche Untersuchungen zum Schatzschen Oeuvre vor. Doch eine Monographie über David Schatz, die seinen Platz in der Geschichte des sächsischen Barocks bestimmt, war damit noch nicht erstellt. Mit der vorliegenden Arbeit soll diese Lücke geschlossen werden. Die Lebens- und Werkbeschreibung wird durch ausführliche Plan- und Werkverzeichnisse ergänzt. Die Forschungsergebnisse basieren auf einem gründlichen Studium der Schrift- und Bildquellen und einer sorgfältigen Analyse der überlieferten Werke.
David Schatz hat einen bemerkenswerten Aufstieg vom armen Gärtner zum angesehenen und vielbeschäftigten Landbaumeister genommen. Sein Tätigkeitsbereich erstreckte sich über Sachsen hinaus bis nach Anhalt, Thüringen und Böhmen. Zu seinen Auftraggebern gehörten Vertreter des Hochadels. Die Arbeiten von Schatz zeichnen sich vor allem durch Pragmatismus und Solidarität aus. Manche – wie Schloss und Gartenanlage in Burgscheidungen – gehören zum Besten, was die mitteldeutsche Barockarchitektur hervorbrachte. Als Gutachter an der Dresdner Frauenkirche spielte David Schatz einmal sogar eine Rolle im Weltkunstgeschehen.