Königstein, Dresden und Meißen: Es sind die vielleicht malerischsten Orte an der Elbe, die in der Sonderausstellung in der Magdalenenburg auf der Festung Königstein wiederauferstehen. Denn die hier im Katalog versammelten Gemälde zeigen vor allem das alte Dresden bis zu seiner Zerstörung im Jahr 1945 und nehmen uns mit auf eine Reise in die Vergangenheit – entlang der Elbe. Sie stellen die Stadt auch aus ungewöhnlichen Perspektiven dar, teils in erstaunlichen Details und manchmal geradezu aus »privaten« Blickwinkeln, zudem in den unterschiedlichsten Jahreszeiten. Darüber hinaus ist der stilistische Wandel über den Zeitraum hinweg erkennbar, von den älteren Werken, die durch ihre Detailgenauigkeit und Akkuratesse bestechen, hin zu jüngeren Arbeiten, die vom »Dresdner Kolorismus« geprägt sind.
Der leidenschaftliche Dresdner Sammler Wolfgang Donath hat all diese Kunstwerke, aber auch Porzellane, alte Uhren und Bronzeskulpturen über sein ganzes Leben hinweg zusammengetragen. Die Sonderausstellung und der Begleitkatalog laden ein zur Begegnung mit dem Kunstbesessenen und seiner Sammlung, die Donath 2023 der Festung Königstein geschenkt hat. Die verlorene Schönheit wollte Donath wenigstens in »seinen« Bildern lebendig erhalten. Seine Sammlung ist, im Kern, eine ebenso verzweifelte wie nostalgische Liebeserklärung an ein verlorenes Dresden, an ein verlorenes Sachsen, wie André Thieme in seiner Einleitung treffend beschreibt.
Künstler wie Fritz Beckert, Siegfried Mackowsky, Edmund Körner, Karl Quarck, Ludwig Muhrmann, Camillo Schneidenbach, Karl Hübschmann, Rudolf Poeschmann, Fritz Leopold Hennig, Georg Hänel, Franz Wilhelm Leuteritz, Paul Geissler, Constantin Feudel, Reinhold Rehm, Ludwig Theodor Choulant, Johann Alexander Thiele, Fritz Geyer, Ernst Liebermann, Wilhelm Ritter oder auch Walther Friederici verewigten das alte Sachsen in ihren Bildern.
Choulants großartiges Gemälde »Partie am Schloss Meißen« von 1871 beispielsweise besticht durch seine Klarheit, die sommerliche Stimmung, das Licht und die Architektur von Albrechtsburg und mittelalterlicher Bebauung. Frontal wird hier das Ensemble hinter der spiegelglatten vorbeifließenden Elbe mit Seglern und Kähnen auf Leinwand festgehalten.
In den Beiträgen geht es um das »schöne alte« ins Bild gesetzte Dresden, um den Rubenssaal in der Dresdner Galerie und um den Ausschiffungsplatz an der Elbe. Hauptteil des Buches ist ein Katalog mit den Ausstellungsstücken und Gemälden.
Rezensionen
»Es ist schlichtweg schon mal ein visuelles Vergnügen, ihn zu durchblättern und alle meisterhaften Gemälde vom „alten Sachsen“ des 19. und frühen 20. Jahrhunderts zu bewundern. Detailverliebt oder stimmungsvoll präsentieren die Bilder sich als Kunstwerk, sie sind aber auch Zeitdokument.«
(Auszug aus der Rezension von Christian Ruf in den Dresdner Neuesten Nachrichten vom 05.08.2024)