Kursachsens Wandel vom Ende der Augusteischen Epoche hin zu den bürgerlichen Reformen eines durch den Wiener Kongress arg gebeutelten Königreichs Sachsen ist ein von der sächsischen Landesgeschichtsschreibung traditionell beachtetes Thema. Der vorliegende Band aus der Feder von vorwiegend jüngeren Mitarbeitern am Lehrstuhl für sächsische Landesgeschichte und Geschichte der frühen Neuzeit in Dresden kann vor allem an wichtige Arbeiten in der Schriftenreihe des Sächsischen Hauptstaatsarchivs Dresden aus den 1950er und 1960er Jahren anknüpfen und, darauf aufbauend, neues Forschungsmaterial zum Thema vorlegen, etwa zum handwerklichen Unternehmertum und Unternehmerpotential im Chemnitzer Gewerberaum, zu Tradition und Innovation in der ländlichen Gesellschaft wie im Straßenwesen Sachsens im 18. Jahrhundert.
Die Autoren können auf diesen Grundlagen Fragen, wie die nach dem historischen Charakter des Rétablissements, nach dem Maß von Aufklärung und religiöser Toleranz in Kursachsen oder nach der Tragik der Person des jahrzehntelang regierenden Kurfürsten Friedrich Augusts III., des Gerechten (Königs Friedrich Augusts I.), neu stellen. Untersuchungen zu den Septemberunruhen von 1830 und zur Reform der Einwohnervertretung durch die Allgemeine Städteordnung von 1832 und die Landgemeindeordnung von 1838 sowie Orts- und Personenregister beschließen den Band.