Im Jahre 1900 entdeckte der Wiener Pathologe und spätere Nobelpreisträger Karl Landsteiner die Blutgruppen. Das war eine entscheidende Voraussetzung für die Blutübertragung beim Menschen und zählt so als deren Geburtsstunde. Aus diesen Anfängen entwickelte sich eine dynamische Fachrichtung mit interdisziplinärem Charakter, deren Aufgaben sich mittlerweile weit über die Bereitstellung von Blut- und Blutprodukten hinaus erstrecken.
Leipzig hat dabei eine führende Rolle gespielt, denn es zählt neben Frankfurt am Main und Berlin zu den ersten Städten in Deutschland, die zu Beginn der 1930er Jahre über einen funktionierenden Blutspendernachweis verfügten. Aufgabe dieser Einrichtungen war es, klinikübergreifend Blutspender zu werben, zu untersuchen, zu registrieren und sie an Krankenhäuser und andere medizinische Einrichtungen zur Bluttransfusion am Krankenbett weiterzuvermitteln. Auch für die Entwicklung der Transfusionsmedizin in Deutschland gingen von Leipzig wichtige Impulse aus. Das alles wird hier erstmals gebührend dargestellt.