Leben und Werk des Leipziger Bildungsbürgers, Großkaufmanns und Kunstsammlers Carl Lampe (1804–1889) ist Gegenstand der für den Druck überarbeiteten Dissertation des Autors. Sein unermüdliches Wirken bei der Gründung und Entwicklung des Leipziger Kunstvereins sowie bei der Etablierung des Städtischen Museums als Vorläufer des heutigen Museums der bildenden Künste Leipzig machen ihn zu einer der zentralen Gestalten des messestädtischen Kunstlebens im 19. Jahrhundert. So liegt hier ein umfangreicher, quellenkritischer Beitrag zur Geschichte des Leipziger Museums- und Sammelwesens vor. Zudem liefert das Thema angesichts von Carl Lampes bis ins hohe Alter vitaler Persönlichkeit und ihres zeitlebens protestantisch sendungsbewusst in die Gesellschaft getragenen Aktivismus einen markanten Baustein zur deutschen Bürgergeschichte des 19. Jahrhunderts.
»Harmonie« und »Erholung«, Schützen-Gesellschaft, Loge »Minerva zu den drei Linden« und »Vertraute Gesellschaft«, Armenanstalt, Polytechnische Gesellschaft, Verein »Museum für Völkerkunde«, »Pharmacognostisches Museum« der Universität Leipzig, Leipzig-Dresdner »Eisenbahn-Comité«, Reformierte Gemeinde, Gustav-Adolf-Stiftung, Stadtrat, Allgemeiner Turnverein, Deutscher Verein, Kugeldenkmal – alle diese Projekte, Gesellschaften, Vereine hat er führend mitgetragen, teils initiiert, teils persönlich geleitet. Als Stadtrat hat er bauplanerisch die Marienvorstadt bzw. Neuschönefeld entwickelt, auf der sogenannten Milchinsel seinen Sommer-, schließlich Alterssitz gefunden.