Der Gewandhauschor zu Leipzig, hervorgegangen aus reichen musikalischen Zuflüssen des 18. Jahrhunderts, etwa singenden Musikern des »Großen Concerts« (1746) wie »kunstgeübten Dillettanten«, und unter Carl Reinecke dann im Jahre 1861 begründet, hat über 140 Jahre das Musikleben der Stadt in einer sehr spezifischen Konstellation – dem Zusammenwirken eines Spitzenorchesters mit einem engagiert arbeitenden, gut ausgebildeten Laienchor – entscheidend mitgeprägt. Über Höhen und Tiefen hinweg hatte er sich zu behaupten und zu bewähren, politisch extreme Zeiten haben ihn in seinen Grundfesten nicht erschüttern können. Er hat unter Chorleitern wie Karl Straube, Günther Ramin, Kurt Thomas, Erhard Mauersberger, Andreas Pieske, Georg Christoph Biller und Ekkehard Schreiber gestanden, und Gewandhauskapellmeister wie Arthur Nikisch, Wilhelm Furtwängler, Bruno Walter, Hermann Abendroth, Franz Konwitschny, Vaclßv Neumann, Kurt Masur und Herbert Blomstedt haben mit ihm gearbeitet. Unter Dirigenten von Weltrang hatte er Werke der chorsinfonischen Weltliteratur zu bewältigen und höchsten Ansprüchen zu genügen.
Gewandhauschor-Geschichte ist die Geschichte eines namhaften, profilierten Laienchors, zugleich ist es ein gutes Stück Leipziger Kulturgeschichte und ein überfälliger Beitrag zur Geschichte der Leipziger Gesangvereine wie des Chorwesens überhaupt.