Der natürliche Lauf der Flüsse in der Elster-Luppe-Aue bei Leipzig, wie er noch Ende des 19. Jahrhunderts bestand, ist durch die mehrere Kilometer breite, nach Nordwesten gerichtete Talaue vorgegeben. Die Flüsse haben hier über geologische Zeiten hin eine unverwechselbare Landschaft hinterlassen. Ihrer Geschichte wird nachgegangen, dem ganz eigenen Charakter der Auwälder und des Bienitz, ihrer besonderen Pflanzen- und Tierwelt, der Land- und Viehwirtschaft wie dem Lehmbau in der Aue, den nachhaltigen Eingriffen durch die Lupperegulierung und den Saale-Elster-Kanalbau sowie heutigen Einstellungen zu diesem für das natürliche Gleichgewicht der Großstadt so wichtigen Auerefugium (mit Vernässungsprojekten) – einer keineswegs ungefährdeten Insel zwischen Autobahn, Gewerbegebieten und Siedlungbau.
Der Leser wird auf Wanderungen behutsam durch die Aue geleitet. Eine Mühlenwanderung führt elsterabwärts von Stahmeln über das (historische)Lützschenaer Reich derer von Sternburg bis nach Schkeuditz, eine zweite läuft von Böhlitz-Ehrenberg entlang der Alten und der Roten Luppe mit Abstechern zu Domholzschänke und Jagdrondell, eine dritte folgt dem Kanal von Gundorf nach Dölzig, verweilt im Bienitz und in der Zschampertaue, führt auch nach Rückmarsdorf und Kleinliebenau, eine letzte Wanderung bewegt sich auf der Bocklinie im Verschlossenen Holz zwischen Alter und Neuer Luppe.