Im April 1945 griff der Zweite Weltkrieg auf Sachsen über. Amerikaner stießen aus dem Weserraum auf Leipzig vor, dessen äußeren Verteidigungsring sie zunächst in einer Zangenbewegung auf die Mulde zu umgingen, indes die Russen in schweren Kämpfen die Neiße überschritten und zur Elbe vordrangen. »Grenzfluss Mulde« – wie kein anderer Begriff steht dieser Buchtitel für das Kriegsende im April/Mai 1945 in Nordsachsen, für das ganze dramatische Geschehen von vorrückenden alliierten Fronten und letzten Kämpfen deutscher Truppenteile und Volkssturmaufgebote, von amerikanischen Patrouillefahrten zur Elbe und ersten Treffen mit russischen Stoßtrupps, von Fliegeralarm, Panzersperren und Brückensprengungen, von Bombardierungen hiesiger »Festungs«-Städte wie Eilenburg, das in Asche fiel, und mutigen kampflosen Übergaben wie in Wurzen, von der Auflösung deutscher Kampfverbände und vom Stau der Flüchtlingsströme an der alliierten Demarkationslinie Mulde, die zum »Jordan« wurde, vom Todesmarsch der KZ-Häftlinge, von Reserve-Lazaretten, befreiten Zwangsarbeitern, Tagesrationen, Plünderungen ... Wie dies alles erlebt wurde, welche Empfindungen die damaligen Sieger und Verlierer hatten, davon berichten Zeitzeugen und auf uns überkommene Tagebücher sowie die Forschungen Nachgeborener.